Britischen Jungfrauen Inseln

Nach etwa 2 Tagen segeln sind wir gut auf den Britischen Jungfraunen Inseln (British Virgin Islands, BVI) angekommen. Wir segelten direkt zu der Bucht mit dem Custom Büro und der erste Eindruck war recht gut, es war ein weites Feld mit einer Menge Mooring Balls und ettlichen Segelbooten aus den unterschiedlichsten Ländern. Nachdem wir uns einen Mooring Ball geangelt haben ging es für Brandon, dem Captain, mit unserem 1 Paddel Dinghy, den 2. Paddel verloren wir bereits 1-2 Wochen zuvor in Antigua, zum Custom Büro um unsere Einreise zu melden. Nach unseren letzten Erfahrungen mit Xena in Antigua hofften wir es in den BVI einfacher zu haben, dem war allerdings nicht so. Sobald wir erwähnten einen Hund an Board zu haben wurde direkt der örtliche, bzw einzige, Tierarzt angefordert um Xenas Papiere zu checken, als wenn es zu viel verlangt wäre von der Grenzpolizei zu lernen worauf es bei den Papieren ankommt. Nach 2 Stunden warten tauchte der Tierarzt auf und wir sollten mit unserem Hund auf die Insel kommen und dort vorstellig werden, was macht das für einen Sinn? Ihre Unterlagen hätten nicht vollständig oder veraltet oder sonst was sein können und evtl Krankheiten mitgebracht haben. Naja, wir trafen vor dem Büro den Tierarzt, welcher auf dem ersten Blick recht freundlich schien, doch wir musste feststellen das er nur unser Geld wollte und es mehr nach Betrug aussah. Er musterte Xena und wir mussten ihm Erklären das sie kein Husky sondern ein Akita ist, danach schaute er in ihre Papiere und meinte das alles in Ordnung sein, allerdings mussten die Unterlagen für den Tollwuttiter in dem Pass eingetragen werden und das würde nun $150 kosten. $150? Für einen Häckchen, Aufwandsentschädigung und einer Unterschrift von einem Tierarzt der eh hätte kommen und uns etwas signieren müssen.

Als Brandon dann nach dem Sinn und der Weise wie sowas funktioniert fragte versuchte er sich herauszureden, er meinte darauf auch das er Xena in Quarantäne nehmen könnte wenn wir das nicht bezahlen wollen ($70 p/T bei 4 Tage), wir mussten Cash bezahlen und in dem Ort gab es keinen Bargeldautomaten. So kam es das wir alle ein bissle angepisst waren und Brandon dem Tierarzt stattdessen all sein Cash (E$80) anbot und meinte er soll das alles nehmen, mehr habe er nicht, womit der Tierarzt komplett einverstanden war, doch wir bekamen weder eine Unterschrift noch eine Quittung für all das. Wir kamen uns ziemlich verarscht vor, denn E$80 sind gerade mal $35, anstelle von $150, und es war kein Problem.

So startete unsere Zeit in den BVI recht gut… naja.


Am selben Tag entschieden wir in die Marine zu fahren, unsere Wasservorräte aufzufüllen und es zu genießen nicht gegen die Strömung anpaddeln zu müssen. Die Marine war nicht wirklich freundlich und auch nur mit einem komischen Gesichtsausdruck gaben sie uns einen Platz, direkt neben einem etwa 30m langem ziemlich teuer aussehenden Segelschiff.

Nun kommt der schwierigste Part, das andocken in dem kleinen Slot neben einem sehr teurem Segelschiff ohne Rückwärtsgang oder neutralen Gang.

Ich ging an den vorderen Teil des Bootes um abzuspringen wenn wir am Dock waren und die Seile zu befestigen damit das Boot stoppt und Brandon war dafür zuständig den Motor im richtigen Augenblick auszuschalten. Wir fuhren rein und Brandon duckte sich um den Motor abzuschalten, doch dabei ging das Ruder zu sehr nach rechts und das Boot steuerte direkt auf den Zwischendock, ich rief ihm daraufhin zu “mehr rechts”, das tat er dann auch, doch plötzlich sprang der Motor wieder an, Brandon ging direkt wieder runter um den Motor richtig abzuschalten und konnte nicht sehen das er zu weit nach rechts steuerte.

Rechts war dieses andere Segelboot und wir steuerten direkt darauf zu, ich sprang zur Spitze unseres Bootes und fing uns ab, denn die Fender (große Luftkissen, die einen Kontakt zu anderen Booten oder dem Dock abblocken) dieses Bootes waren etwas zu weit hinten so das wir das Boot anstatt die Fender treffen würden. Die Menschen von diesem Boot wurden von meinen Schreien das Boot nach links zu lenken auf unsere Situation aufmerksam und halfen mir unser Boot weg von ihrem Boot zu drücken, mit Erfolg, durch den Druck von rechts konnte ich abspringen (viel dabei beinahe ins Wasser weil ich etwas zu früh sprang) und das Boot am Dock befestigen und ranziehen. Die Menschen von dem anderen Segelboot nahmen diese Situation ziemlich gelassen, sie schauten zwar ob wir das Boot berührten und ob eine Macke entstanden ist, aber lachten und winkten unsere Entschuldigung frendlich ab.

West End von Tortola, so hieß der Ort wo wir landeten, war recht klein und war stark auf Tourismus ausgelegt, man erkennt sowas an den Preisen im Supermarkt, den Restaurants und den Sommerkleidungsläden. Unser primäres Ziel dort war es mich in eine Fähre zu setzen und zu den Jungfrauen Inseln der Vereinigten Staaten (United States Virgin Islands, USVI) zu befördern um mein Visa Waver Program zu aktivieren. Das ist ein Program wo ich mich anmelde und ohne Visa in die USA reisen kann, WENN die erste Ein- und Ausreise mit einer kommerziellen Transportgesellschaft geschieht.

Ich machte mich dann am morgen des 2. Tages auf um die 2. Fähre des Tages zu erwischen. Mit highspeed ging es dann zu den USVI, die Fähre fuhr wirklich schnell und der Fahrer interessierte sich nicht für Wellen, er durchbrach sie spielend. Nach 30min erreichten wir St. John, meine vermeintliche Endstation. Ich verließ die Fähre wie alle anderen um mich an der Grenzkontrolle in die USA einzuschreiben, meine Fingerabdrücke und mein Auge scannen zu lassen. Das geschah alles ohne Probleme, doch danach hätte ich weiter zu St. Tohmas fahren müssen was ich aber nicht wusste. So lief in auf St. John umher und schaute mit das Örtchen an und es gefiel mir, viele kleine Läden, viele bunte Farben an den Läden und eine wirklich gute Smoothybar. 






Als dann meine Fähre zurück zu Tortola kommen sollte begab ich mich zum Hafen, doch da war nichts. Also lief ich zurück zu einem weiteren Hafen und sprach dort einen Grenzpolizisten an und fragte nach meiner Fähre, ob und wo sie ankommt um zurück nach Tortola zu fahren, diese Person sagte mir das die nächste erst gegen 13Uhr am anderen Hafen ankommt. So ging ich zurück und wartete dort etwa 1,5 Stunden bis 12.30 Uhr und nichts kam. Ein weitere Grenzpolizist sagte dann das um 13 Uhr garkeine Fähre von dieser Gesellschaft hier ankommen würde, ich hätte falsche Informationen bekommen. Etwas genervt begab ich mich zurück zum anderen Hafen und logte mich in das kostenlose WLAN um Brandon zu berichten. Gegen 13.15 Uhr lief ich wieder ein wenig umher und ging vorbei an dem 1. Hafen und sah den Beamten Nr.1 der mich verdutzt ansah und mich fragte warum ich nicht auf der gerade auslaufenden Fähre sei. Ich fragte dann erneut wann die nächste Fähre hier ankommt und dann hieß es 15 Uhr, auch dies stellte sich dann als falsch heraus, da es Donnerstag war und an diesem Tag fährt die Fähre um diese Uhrzeit nicht. Letzt endlich sagte man mir, die letzte Fähre an diesem Tag läuft um 16.30 Uhr aus. Ich war ziemlich genervt und das schlimmst an der ganzen Geschichte für mich war zu wissen das wir mit unserem Boot um 11 Uhr aus der Marine raus mussten, sie ließen uns unseren Aufenthalt nicht verlängern, denn unser Boot war zu klein um guten Profit daraus zu schlagen. Da ich nicht rechtzeitig wieder zurück war, musste Brandon das Boot alleine, ohne Rückwärtsgang, rückwärts aus dem Slot fahren und alleine ankern, was alleine echt nicht einfach ist, er muss den Motor abschalten, nach vorne rennen, den Anker werfen und hoffen das er beim ersten Versuch irgendwo einhackt.

Ich war ein wenig verzweifelt zu wissen er muss das alleine machen, denn ich könnte mir nicht vorstellen wie ich es alleine bewerkstelligen könnte.

Als es dann entlich soweit war meine Fähre zu nehmen, traf ich am Tor zur Fähre beide Grenzpolizisten die mich angrinsten und dann fragten warum ich denn noch hier sei, sie haben mir doch frühere Zeiten genannt, ich ignorierte dieses gerede und bestieg die Fähre.

Mit der Fähre ging es dann zu St. Thomas, USVI, und von dort zurück nach West End, Tortola.

An der Marine angekommen saß Brandon auf einer Bank und smilte mir entgegen, er hatte einen ziemlich ereignisreichen Tag. Er erzählte mir dann, das unsere Nachbarn die Marine verließen und er alleine das Boot umgedreht hat, damit er einfach vorwärts heraus fahren konnte und das die Marine es uns nicht erlaubte eine weitere Nacht oder auch nur ein paar Stunden länger zu bleiben. Als er dann aus dem Slot fahren wollte verfing die eines der Seile am Dock und das Boot wurde in eine weitere sehr teure Yacht gelenkt, die Menschen auf diesem Boot kamen direkt raus und hielten unser Boot weg von der Yacht, während Brandon das Seil löste, es entstand ein kleiner Kratzer, aber die Menschen winkten es ab und meinten nur das sie selbst ein bissle Farbe drüber sprühen werden. Auf den weg zum Ankerplatz kam dann ein Sturm auf und durch den starken Wind wurde unser Dinghy umgedreht, wir verloren unseren 2. Paddel. Als er dann an einer geeigneten Stelle zwischen ein paar anderen Booten angekommen war, stoppte er den Motor, rann nach vorn und warf den Anker, aber der Anker hackte sich nicht ein, das Boot driftete und drohte in eines der umstehenden Boote zu krachen, doch Brandon schaffte es rechtzeitig den Anker zu lichten und den Motor zu starten. Er suchte sich dann eine Stelle aus wo die Strömung weg von den anderen Booten ging, ganz am Ende des Ankerplatzes, dort geling ihm dann den Anker zu platzieren. Nun waren wir am Ende des Ankerplatzes, ohne Paddel und mussten bei einer recht starken Strömung auf unseren nicht mehr richtig funktionierenden Elektromotor vertrauen. Wir waren recht dicht an einem privat Gelände und fuhren mit unserem Dinghy einfach rüber und kletterten über eine Baustelle raus aus dem Gelände, als Brandon es das erste mal machte traf er die Hausherrin und diese nahm es gelassen, fand es eher beeindruckend wie Brandon Xena so hoch auf den Arm nahm als ihre Hunde Xena angreifen wollten.




 Sie zeigte Verständnis für unsere Situation und erlaubte uns den Weg über Ihr Gelände.

Dieser Tag war für uns beide sehr anstrengend und wir waren froh am Boot angekommen zu sein und erstmal eine ganze weile schlafen zu können.

Am nächsten Tag machten wir uns auf und schauten uns ein bissle um was andere Segler so für Dinghys und Außenbordmotoren haben und wir fanden beinahe nur Yamaha Motoren und Carribe Dinghys, was als günstigste Kombination rund $4500 kosten würde.

Als wir einen Dock entlangliefen machte ein Mann in seinem recht schicken Segelboot auf sich aufmerksam, er bewunderte Xena und suchte offensichtlich ein Gespräch. Er war sehr freundlich und gab uns ein paar Tips wo es schöne Ankerplätze gibt und wo es trotz guter Internetbewertung nicht so gut ist. Wir erzählten ihm unsere Story, wo wir starteten und wo wir planen hin zu segeln, und auch warum wir uns hier so umschauen, das wir ein neues Dinghy und dringender einen Motor brauchen. Er bestätigte unser Vorhaben, denn er konnte durch seine Erfahrungen sagen das diese Strömung hier nicht die stärkste ist die wir erleben werden.

Am Abend nahmen wir in dem Restaurant, direkt am Dinghydock und kaum saßen wir dort kam unser neuer Segelfreund vorbei, wir unterhielten uns eine weile und dann gab er uns seine, bzw die Visitenkarte seines Bootes und wir gaben ihm unsere Blogpage.

Am nächsten Tag entschieden wir uns spontan die BVI zu verlassen, wir checkten aus und machten uns auf den weg zu Charlotte Amalie, USVI.

 

No comments:

Post a Comment